Südliche Heidelibelle in der Prignitz

Sympetrum meridionale – Thorax

Sympetrum meridionale – Kopf

Sympetrum meridionale – Geschlechtsöffnung

Sympetrum meridionale – Abdomen

Die im Mittelmeerraum verbreitete Südliche Heidelibelle (Sympetrum meridionale) breitet sich in Folge des Klimawandels gen Norden aus und ist seit 2006 in Brandenburg zu finden. Im Rahmen von Untersuchungen zur ökologischen Gewässergüte in der Prignitz konnten wir am 12.07.2021 ein junges, nicht ausgefärbtes Männchen mit missgebildetem Flügel fangen. Ausgewachsene Männchen sind rot, das gefundene Exemplar eher gelb-orange. Dadurch ähnelt es von der Färbung her anderen Sympetrum-Arten, weshalb eine Artansprache im Feld mit bloßem Auge erschwert wird. Da wir zumindest erkennen konnten, dass die Beine nicht komplett schwarz sind, wie bei S. sanguineum, haben wir entschieden das Tier zur Bestimmung ins Labor zu bringen. Bestimmungsrelevant sind u.a. die Form des Kopulationsapparates (langer, dünner Haken am Hamulus), die Färbung des Thorax und die Breite der Querlinie vor den Augen.

Die sommerwarme Kleingewässer wie Weiher und Flachseen bevorzugende Art kommt somit aktuell auch im Norden Brandenburgs in der Elbaue (Flutrinne bei Rühstädt) vor. Die Flutrinne (hier eine Aufnahme von Anfang Mai 2021) ist Wasserstandsschwankungen unterworfen. Bei einer Begehung Mitte Juli lag der Wasserstand im abgebildeten Abschnitt ca. 50 cm niedriger. Wie man sieht, ist das Gewässer nicht stark baumbestanden, was einer der Standortansprüche der südlichen Heidelibelle ist. Teilweise wird die Umgebung landwirtschaftlich bearbeitet, was aber kein Problem ist, solange es ausreichend Sitzwarten gibt, von denen die Heidelibelle zur Jagd startet.